Die Führungskraft als Vorbild
Sie stehen als Führungskraft täglich im Scheinwerferlicht des Teams, ob Sie wollen oder nicht, somit sind Sie Vorbild. Ihre innere Haltung und Ihr äußeres Verhalten werden permanent bewusst oder unbewusst vom Team beobachtet. Ob Sie Selbst-Vertrauen haben, ob Sie gelassen sind, ob Sie Furcht vor der Zukunft verspüren, ob Sie unsicher oder sicher sind, ob Sie erschöpft oder voller Energie sind – alles wird registriert und hat Wirkung auf Ihr Team. Die Energie, die Sie selbst in sich tragen, strahlen Sie nach außen und auf Ihre Mitarbeitenden aus. Ob sie wollen oder nicht.
Wenn Ihnen diese Tatsache bewusst ist, hat das Konsequenzen. Nämlich die, dass Sie sich ganz bewusst darauf einstellen können und sollten, dass Sie ein Vorbild im Unternehmen und gegenüber Ihrem Team sind. Ich versuche nicht auszudrücken, dass Sie alles daransetzen sollten, immer happy und mit einem „Tschacka!“ Ihrem Team zu begegnen. Das wäre unrealistisch und – sofern Sie es nicht wirklich fühlen – nicht authentisch, nicht glaubwürdig und dadurch sogar kontraproduktiv.
Sie haben aber jeden Morgen die Chance, sich durch einen Moment der Stille oder Meditation in einen inneren Modus zu bringen, der Ihnen Klarheit, Bewusstheit und Präsenz ermöglicht. In diesem Modus können Sie in vollem Bewusstsein handeln, kommunizieren, entscheiden und mit den Menschen in Ihrer Umgebung angemessen umgehen.
Vorbild sein und Führung übernehmen
Wie Sie mit sich selbst, mit Ihren eigenen Emotionen, mit den – vermeintlichen – Fehlern anderer oder mit herausfordernden Situationen umgehen, wird anders sein, als unbewusst zu sein. Sind Sie offen, mutig, gelassen? Oder sind Sie unklar, verzagt, erratisch oder ungerecht? Es hängt von Ihrem inneren Modus ab. Das wird genau wahrgenommen. Es ist nicht so, dass „es“ eine bestimmte Kultur in Ihrem Unternehmen oder in Ihrem Team „gibt“. Sie sind die Kultur. Sie machen die Kultur.
Teamgeist, Offenheit, Selbst-Bewusstsein, Mut (z. B. um zuzugeben, dass Sie persönlich für ein Problem gerade keine Lösung haben, deshalb das Team nach Ideen oder um einem Rat fragen), Gelassenheit, Emotionalität, Authentizität – all das können Sie Ihrem Team oder den Teams in Ihrem Unternehmen vorleben, wenn es Ihnen gelingt, ganz bei sich zu sein bzw. Sie-Selbst zu sein. Wenn Sie innerlich gefestigt sind und sich entsprechend verhalten, wird es auf das Team oder Ihre Teams ausstrahlen und emotionale Sicherheit vermitteln. Dann mag auch das Team eher offen und gelassen miteinander umgehen. Es hat dann eher den Mut, Risiken einzugehen, mit Fehlern konstruktiv umzugehen, Fragen zu stellen, statt nur das Gefühl zu haben, Antworten liefern zu müssen und Emotionen nicht hinter einer Fassade verstecken zu müssen. So kann es sich lösungsorientiert und motiviert einbringen.