Vom Ich zum Wir zum starken Team

Vom Ich zum Wir zum starken Team

Das Gemeinsame im Team kann interessanterweise entstehen, wenn sich zunächst jeder seiner selbst bewusst ist (Ich). Jeder Einzelne braucht eine innere Stabilität, die auf den eigenen Werten, dem Wissen um Handlungsmacht, dem Erkennen der eigenen Emotionen und des Kommunikationsverhaltens fußt. So ist gewährleistet, dass sich in Teams – insbesondere auch in selbstorganisierten – ohne große Umwege eine kollektive stabile Basis bilden kann. Motivation, Identifikation und Vertrauen gehen hier Hand in Hand.

Das passiert nicht von jetzt auf gleich, eine Teamentwicklung ist ein Prozess, der Zeit benötigt – bei entwickelten Menschen allerdings ein bisschen weniger.

„Wer wollen wir zu welchem Zweck sein?“, lautet eine der grundlegenden Fragen für die gemeinsame Zusammenarbeit in selbstgesteuerten Teams. „Wie wollen wir welches Ziel wozu erreichen?“

Wichtige Punkte für eine gute Teamarbeit sind zum Beispiel:

  • Jedes Teammitglied ist sich seiner Rolle als Lernender bewusst.
  • Respekt und Wertschätzung sind für das Miteinander unentbehrlich.
  • Der Teamerfolg lebt von klaren Entscheidungen zu Zielen und Prozessen.
  • Gemeinsames und individuelles Wachstum wird gefordert und gefördert. Sowohl von jedem Einzelnen als auch von der Führungskraft.
  • Nach einer Anfangszeit ist es unerlässlich, dass fernab der Dailys regelmäßig eine Zeit für bewusstes Fazit genommen wird. Um anschließend wieder umzusetzen, um dann wieder in eine Bilanzphase zu gehen.

Als gute Führungskraft sind Sie sich im Klaren darüber, dass Ihr Team vor allem dann wachsen kann und stark wird, wenn Sie nicht permanent eingreifen, Entscheidungen suggestiv vorgeben, oder sich als vermeintlicher oder tatsächlicher Experte gegenüber dem Team profilieren. Sie sorgen dafür, dass das Umfeld stimmt, dass die äußeren Bedingungen passen, aber Sie stellen Ihr eigenes Ego innerhalb des Teams zurück. Zu den äußeren Bedingungen, die Sie persönlich beeinflussen können, gehört auch Ihr eigenes Bewusstsein dafür, dass alles untrennbar zusammengehört und sich gegenseitig beeinflusst. Folglich ermutigen Sie Ihr Team als Coach – und nicht als Besserwisser – dazu, sich mit dem „Wir“ regelmäßig auseinanderzusetzen und bewusst daran zuarbeiten. Konflikte sollen erkannt und gemeinsam gelöst werden, Verständnis füreinander soll aufgebaut werden, gemeinsame Werte gelebt und gemeinsame Ziele verfolgt werden.

Zu Ihrer Vorbild-/ Coach-Rolle gehört es auch, dass Sie es auch mal aushalten, wenn das Team vermeintlich Fehler macht. Fehler sind eine enorme Chance zum Verstehen und Besserwerden. Verspielen Sie diese Chancen nicht durch allzu fürsorgliches Eingreifen.

Eine solche Teamentwicklung hin zum „Wir“ kann meiner Erfahrung nachenorm gefördert werden, wenn nicht nur Sie als Führungskraft an Ihrem Bewusstsein arbeiten, sondern das Team als Ganzes ebenfalls. Achtsamkeitstraining, das nicht als vorübergehende Wellness-Veranstaltung missverstanden wird, oder noch besser gemeinsame Meditations- und Bewusstseins-Trainings haben sich in vielen Unternehmen bereits als echte „Game-Changer“ herausgestellt.

Nicht jedes Team-Mitglied wird von solchen Ideen sofort begeistert sein. Daher kann es hilfreich sein, den Team-Mitgliedern, die skeptisch sind, ein derartiges Training oder Seminar zunächst als Experiment anzubieten. Die Werte „Freiheit“, „Freiwilligkeit“ und „Selbstverantwortung“ sollten dabei ausdrücklich gelten. Nach und nach werden auch die meisten zurückhaltenden Teammitglieder mitgezogen, wenn sie spüren, dass sich um sie herum etwas verändert.

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