Identifikation mit dem Team

Identifikation im Team – wie funktioniert das?

Generell kann die Identifikation mit dem eigenen Team nur funktionieren, somit auch die Zusammenarbeit im Team verbessert werden, wenn jeder einzelne Mitarbeitende weiß, wofür er steht, wie er sich einbringt, was seine Stärken sind, seine Schwächen kennt und sich seiner selbst bewusst ist. Ohne das Erkennen der eigenen Persönlichkeit, das Wissen um Handlungsmacht, das Verarbeiten der eigenen Erfahrungen, überprüfen von Glaubenssätzen und Blockaden kann der Schritt zu einem starken Team nicht gelingen.

Wie kann die Identifikation im Team gelingen?

Womit identifizieren sich Menschen? Für Bereiche aus dem Privatleben fallen uns schnell einige Beispiele ein: Mit der Hauptfigur eines Romans, mit einem Hobby, mit den Werten in einem Sportverein. Aber auch kleine Kinder mit den Eltern. Was benötigen wir dazu? Schnell fallen uns Empathie und Mitgefühl ein, Emotionen und Gefühle. Wofür ist Identifikation gut bzw. ein entscheidender Auslöser? Für Motivation. Motivation etwas zu unterstützen, sich dafür einzusetzen oder ganz konkret dafür etwas zu tun oder begeistert dafür zu arbeiten.

Identifikation ist extrem relevant für motivierende Führung. Wie können Führungskräfte, die das Gefühl haben, ihre Mitarbeitenden „motivieren“ zu müssen oder zu wollen, ganz konkret und aktiv dazu beitragen? Motivation und Identifikation können Sie leider nicht entscheiden oder anweisen. Daher ist es erforderlich, dass Sie bewusst handeln und das Entstehen von Identifikation im Team gezielt fördern und unterstützen.

Machen Sie sich zunächst bewusst, wann oder unter welchen Umständen Sie sich mit einer Roman-Figur, einem Hobby oder einem Sportverein identifizieren, wodurch die schon erwähnten Emotionen, das Zusammengehörigkeitsgefühl und das Mitgefühl entstehen.

Identifikation (z. B. in einem Team, in einem Unternehmen oder mit einem Projekt) entsteht durch zwei Faktoren:

  1. durch das Teilen gemeinsamer die Werte
  2. durch eine gemeinsame Zukunfts-Hoffnung bzw. eine gemeinsame Vorstellung davon, wozu das Handeln dient oder gut ist, welchen Sinn es hat.

Gemeinsame Werte im Team

Was ist Ihnen persönlich wichtig, wofür stehen Sie – und was erkennen Sie ebenfalls in der Romanfigur oder dem Sportverein? Hier liegt ein wesentliches Geheimnis des Zusammengehörigkeitsgefühls. Vielleicht sind es Werte wie Ehrlichkeit oder Zuverlässigkeit, Bescheidenheit, Mut oder Lebenslust?
Im Unternehmen bzw. in der Teamentwicklung kommt es darauf an, die Werte, die das Team unbewusst zusammenhalten (können), in einem gezielten Prozess herauszuarbeiten. Dabei sind sowohl die Werte jedes Einzelnen als auch insbesondere die gemeinsamen Werte, die das Team teilt, wichtig.

Interessant ist es dabei zu erkennen, dass die persönlichen Werte der einzelnen Team-Mitglieder nicht unbedingt deckungsgleich mit denen ihrer Rolle oder ihrer hierarchischen Position sein müssen. Manchmal hat die Rolle oder Position als abstrakte Konstruktion eigene Werte. So kann die Position „Controller“ z. B. den Wert „Genauigkeit“ haben, wasAuswirkungen auf das Handeln der Person gegenüber Kollegen hat. Als Privatmensch außerhalb der Position könnte es sein, dass der Controllerz. B. den starken Wert „Harmonie“ hat. In dem Fall könnten sich innere Konflikte beim Controller ergeben, aber möglicherweise auch unklares oder widersprüchliches Verhalten innerhalb des Teams. Wenn Sie solche Zusammenhänge im Team bewusst identifizieren, hilft es Ihnen enorm, damit offen und konstruktiv umzugehen.

Gemeinsame Zukunftshoffnung

Der etwas sperrige Begriff steht für verschiedene Wort-Kategorien, die sich mit dem was kommt oder entstehen soll, beschäftigen. Das, was hier als „gemeinsame Zukunftshoffnung“ zusammengefasst wird, kann wahlweise auch als Zukunftsbild, als Sinn oder als Ziele bezeichnet werden. Es steht im weitesten Sinne für das, wozu es „gut ist“, womit wir uns beschäftigen oder was wir tun. Bei der Roman-Figur können wir die Hoffnung auf das Erfüllen ihrer Mission teilen. Beim Hobby wissen wir, was wir erreichen werden, z. B. Erholung oder ein kreatives Werk. Und bei unserem Sportverein fiebern wir gemeinsam dafür, dass nach langer Zeit mal wieder ein Pokal oder eine Meisterschaft gewonnen wird – und wir uns zusammen mit dem Verein im Licht dieses Erfolges stolz fühlen können.
Auch die gemeinsame Zukunftshoffnung – als die Antwort auf die Fragen„was wollen wir zukünftig miteinander erreichen?“ oder „wozu ist es gut, dass wir zusammen sind?“ – werden Sie in Ihrer privaten Beziehung, sofern sie liebevoll, angenehm oder stabil ist, wiederfinden.

Wenn Sie prinzipiell verstanden haben und spüren können, was die beidenFaktoren für „Identifikation“ sind, haben Sie es nun selbst in der Hand, in IhrerRolle als Führungskraft an der gemeinsamen Identifikation Ihres Teams, Ihrer Mitarbeitenden mit dem Team, dem Unternehmen oder einem konkret anstehenden Projekt zu arbeiten. Um bereits hier an dieser Stelle den Blick zu erweitern: Ihr Unternehmen/ Ihr Team wird nicht stabil erfolgreich sein, wenn es nicht jedes einzelne Team in sich ist, wenn sich nicht die einzelnen Menschen mit dem Team und dem Unternehmen verbunden fühlen, identifiziert sind, und sich dafür einsetzen mögen.

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