Achtsamkeit: die größten Vorurteile
Um dem Stress zu entgehen und besser mit ihm umgehen zu können, sind Achtsamkeitsübungen in Deutschland mittlerweile eine beliebte Methode. Doch es halten sich auch einige Vorurteile und Glaubenssätze, die nicht stimmen und teilweise für ein falsches Bild sorgen.
Achtsamkeit ist mehr als eine Übung.
1. Andere Menschen und Umstände sind verantwortlich für meinen Stress, da hilft mir keine Übung.
Untersuchungen haben immer wieder bewiesen, dass Stress nicht durch viele Aufgaben, Projekte oder Tätigkeiten entsteht, sondern durch die eigene Bewertung und das Gefühl, der Gesamtsituation ausgeliefert zu sein. Stress entsteht also besonders dadurch, wie man über sich selbst, das Leben an sich und die Situation im Speziellen denkt.
Hier greift der Nutzen der Achtsamkeit:
2. Stress am Arbeitsplatz ist völlig normal und nicht zu verhindern.
Der Hauptstressfaktor am Arbeitsplatz sind andere Menschen und die Kommunikation. Das Potenzial, um sich miss zu verstehen, aneinander vorbeizureden, ungeklärte Konflikte vor sich her zu schieben ist umso höher, je mehr Menschen beteiligt sind, die unbewusst an ihrem eigenen Verhalten festhalten, Schuldige suchen oder nicht über ihren eigenen Schatten springen können oder wollen. Die Art und Weise wie Menschen in ihrem beruflichen Umfeld miteinander umgehen, entscheidet also nicht nur über den Erfolg eines Projektes, sondern auch darüber, wie hoch der Stressfaktor im Büro ist.
Auch hier greift der Nutzen der Achtsamkeit:
3. Ich habe im Alltag keine Zeit, um zu üben.
Wer keine Zeit hat, sich tagsüber 5 Minuten zurückzuziehen, sollte sich 10 Minuten nehmen. Wer behauptet, er hätte keine Zeit, sagt: „Ich habe andere Prioritäten.“ Das ist völlig in Ordnung, doch wenn Sie bereit sind, dem Thema Achtsamkeit eine Chance zu geben, dann sollten 5 Minuten für den Anfang möglich sein.
4. Ich habe keine Ruhe im Büro, um zu meditieren.
Es bedarf nicht der absoluten Stille, um zu meditiere, es gibt auch z.B. die Geh-Meditation. Versuchen Sie am Anfang, einen möglichst ruhigen Ort zu finden, das kann auch das Bad sein, der Park, ein abgelegener Besprechungsraum. Vielleicht schließen Sie sich mit einigen Kollegen zusammen oder öffnen in Ihrem Unternehmen einen Meditationsraum. Absolute Ruhe ist also nicht notwendig, auch wenn sie gerade am Anfang, dazu beiträgt, dass das Meditieren etwas leichter ist. Als Ausrede hingegen ist auch diese Aussage schlecht geeignet.
5. Übungen zur Achtsamkeit
Wenn Sie Lust und Interesse haben, Achtsamkeit in Ihrem Leben einen höheren Stellenwert zu geben, helfen Ihnen diese Übungen, die leicht im Alltag umzusetzen sind.