Sicherheit in Zeiten der Veränderung?
Was kann ich als Führungskraft oder Unternehmer konkret tun, um meinem Team und Mitarbeitenden in Zeiten der Veränderung Sicherheit zu geben? Antworten und konkrete Tipps erhalten Sie in diesem Artikel.
Leadership und Selbstreflexion
Sicherheit ist der doppelte Boden und das Netz, das Menschen auffängt, der Rahmen, der Halt gibt. Ein Mensch, der sich nicht sicher fühlt, kann nicht führen, nicht richtig arbeiten, nicht lernen, nicht klar kommunizieren, geschweige denn fokussiert handeln. Selbstführung hört bei diesem- mitunter schwierigen Thema – nicht auf, sondern sorgt in der Tiefe für persönliche Entwicklung. Viele Führungskräfte sind oft bestrebt, Sicherheit im Außen zu suchen und werden feststellen, dass egal welche Taktik sie anwenden, sie nicht erreichen, wonach sie suchen. Es gibt unterschiedliche Wege, um Sicherheit zu erlangen, u.a.:
- Kontrolle
- Vertrauen
- Beziehung
Sicherheit in schwierigen Zeiten durch Kontrolle
Sehr oft liegt hier der Kontrollverlust zugrunde, was meistens Hilflosigkeit zur Folge hat. Menschen, die sich in einer für sie bedrohlichen Situation befanden, werden versuchen, jeden und alles zu kontrollieren- und niemals damit erfolgreich sein. Vollkommene Kontrolle ist nicht möglich, es ist eine Illusion. Und gleichzeitig macht man sich wenig Freunde im Umfeld, was viele Enttäuschungen zur Folge hat, was wiederum dazu veranlasst, Mitarbeitende noch mehr zu kontrollieren. Ein fataler Kreislauf.
Sicherheit in Zeiten der Veränderung durch Vertrauen
Ohne Vertrauen ist keine Zusammenarbeit, kein Erfolg, kein Zusammenleben, das Leben an sich nicht möglich. Menschen, die vertrauen, legen einen gesunden Stein auf dem Lebensweg. Vertrauen in sich, das Leben allgemein, in Mitarbeiter*innen und Menschen generell. Selbstvertrauen ist der Königsweg, hat man es, wird man selten bis ins Mark getroffen. Man weiß, dass man das Leben und Menschen nicht kontrollieren kann. Vertrauen zu haben macht das Leben leichter und entspannter. Ganz grundlegend und generell. Vertrauen kann man übrigens üben, Achtsamkeit und Meditation können ein wichtiger Bestandteil sein.
Stabilität während der Veränderungen durch Beziehungen
Menschen, die vertrauen, können klar kommunizieren, müssen anderen und sich selbst nicht ständig etwas beweisen. Sie sind entspannt, haben eine offene Gestik und Mimik, können gut zuhören, kontrollieren wenig bzw. angemessen. Beziehungen ganz generell geben Sicherheit, was nicht heißt, dass alle für die Ewigkeit gemacht sind.
Sicherheit ist also für jeden Menschen enorm wichtig, für jede*n Unternehmer*in und für jede Führungskraft. Erst wenn ein Mensch sich sicher fühlt, und selbst dafür auf einem gesunden und persönlichen Weg sorgt, wird er in der Lage sein, auch Mitarbeitende und das Team in Zeiten des Wandels zu führen.
Veränderung ist besonders für Unternehmer*innen und Führungskräfte ein Prozess, der nie abgeschlossen ist
Besonders in unseren Zeiten mit Schlagworten wie „agilem Arbeiten, Digitalisierung und New Work“ ist es wichtig, dass sich jede Führungskraft darüber klar ist bzw. wird, woher sie die notwendige Sicherheit erlangt. Zahlen, Daten und Fakten reichen eben nicht aus, da die meisten Unternehmen sich noch in der Findungsphase befinden, von der Tatsache, dass es keine Blaupausen gibt, ganz abgesehen.
Ein bei geschultem Bewusstsein sofort zur Verfügung stehender Schlüssel, um Sicherheit zu erlangen, ist das eigene Selbst, das Bewusstsein, das Vertrauen in sich und den eigenen Weg. Schöne Worte, auf den ersten Blick, nicht immer leicht in der Umsetzung. Denn wo setzt man an, wie geht man die ersten Schritte, wer kann unterstützen?
Unternehmer*innen sind Menschen, von denen Stabilität erwartet wird, doch die gilt es zunächst zu erlangen.
Angst erkennen und sehen
Der eigene Weg wird klar und mit weniger Angst besetzt, wenn man sich genau dies klarmacht: dass man Angst hat, dass man noch keine Lösungen hat, dass man unsicher ist. Dazu bedarf es eines Kontaktes mit sich selbst. Erkennen und wahrnehmen – zwei elementare Punkte, die zu Selbstbewusstsein führen. Bewusstsein für sich selbst, das eigene Ich.
Wer sich selbst erkennt und sich zeigt, kann langfristig auch in einen neuen bzw. anderen Kontakt mit seinen Mitarbeitern, seinem Team, seinen Geschäftspartnern gehen. Noch weiter: Fehler werden zu echten Lernmöglichkeiten gewandelt, zu Erfahrungen auf dem Weg, den es nicht nur als einzelner Mensch zu gehen gilt, sondern in der Folge auch das gesamte Unternehmen.
Unternehmer*innen, die in Zeiten des Wandels – und wir befinden uns mittendrin, ob wir das wollen oder nicht – sehen und erkennen, werden langfristig die Unternehmen führen, die auch noch in einigen Jahrzehnten Bestand haben.