Wozu Digitalisierung?
Obwohl Digitalisierung in aller Munde ist, wissen viele Unternehmerinnen noch nicht, was genau dies bedeutet und wie sie diese Zeit nutzen können. Besonders im deutschen Mittelstand findet die Digitalisierung immer noch sehr wenig Anklang. Zu viele Unternehmerinnen lassen sich noch von (technischen) Hürden abhalten, gar nicht selten gibt es aber auch eine diffuse Angst. Konzerne hingegen sind mutiger, probieren aus und können bereits unterschiedliche Erfolge verbuchen.
Digitalisierung erreicht Kunden
Der Druck auf den Mittelstand ist groß. Neue Kunden gewinnen und bestehende Kunden zu halten ist in Angesicht der Tatsache, dass Großkonzerne längst auf der Überholspur sind, immer wieder eine neue Herausforderung. Mit der Digitalisierung ist es dem Mittelstand möglich, auf das neue und veränderte Verhalten und den gewachsenen Ansprüchen der Kunden zu reagieren. Wird ein kleines oder mittelständisches Unternehmen nicht im Internet wahrgenommen, werden bewährte und neue Kommunikations- und Werbemöglichkeiten nicht genutzt, wird der Mittelstand sich in den nächsten Jahren nicht bewähren.
Digitalisierung = zufriedene Kunden
Zum einen dient die Digitalisierung natürlich der Erleichterung von internen Arbeitsabläufen, doch im optimalen Fall löst sie auch Probleme von Kunden. Individuelle Beratung und/oder Lösungen werden in den nächsten Jahren zur Normalität werden. Das Smartphone ist längst als Teil der Automatisierungskette nicht mehr wegzudenken, Apps und Kanäle für unterschiedliche Kommunikationswünsche längst Alltag. Für Kunden heißt es, dass zum einen dem Wunsch nach Individualisierung nachgekommen wird, zum anderen eröffnen sich dadurch für das Unternehmen zusätzliche Felder der Umsatzgenerierung. Ein Burger wird mittlerweile per App bestellt, der Kauf erst ausgelöst, wenn man sich 200 Meter vor der Filiale befindet. Ein Auto mittels Smartphone zu öffnen: für viele Menschen, die am Car-Sharing teilnehmen, längst Normalität. Möbelkonfiguration, angepasst an den eigenen Bedürfnissen, auch das ist längst Alltag, ebenso wie die Kommunikation mittels App zwischen Filialen und Lager. Positionen am Markt stärken, heißt immer mehr: sich an den Problemen der Kunden zu orientieren und Lösungen zu schaffen.
Die digitale Transformation ist definiert als ein Prozess der stetigen Weiterentwicklung digitaler Technologien, die unsere Wirtschaft und Gesellschaft nachhaltig prägen. Im Zuge der digitalen Transformation ändern sich auch die Erwartungen potentieller Kunden. Und damit ändern sich auch zunehmend die Strukturen in einem Unternehmen. Scrum und Kanban sind Prozesse, die zur Produkt- und Softwareentwicklung eingeführt wurden und dienen als Tool, um schnell Lösungen für bestehende Kundenprobleme zu finden. Mit dieser zunehmenden Fragestellung, welche Probleme können wir für den Kunden lösen, sollte jedoch nicht einhergehen, auf das Wesentliche in einem Team zu verzichten: Kommunikation.
Wenn Dailys zur Nabelschau genutzt werden, wenn introvertierte Menschen sich unter Druck gesetzt fühlen, wenn Menschen, die klare Handlungsanweisungen benötigen, dann erfährt ein Unternehmen, dass agiles Arbeiten sehr viel mehr ist, als das pure Übernehmen eines Prozesses. Es bemerkt, wie schwierig es ist, ein Team in die Selbstverantwortung zu bringen, besonders, wenn Menschen gelernt haben, „abzuarbeiten“. In Zeiten der Digitalisierung wird es also noch wichtiger als bisher, gut und klar miteinander zu kommunizieren, Regeln zu hinterfragen, Menschen zu bestärken und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich persönlich zu entwickeln und ihnen gleichzeitig als Führungskraft den Schutz zu geben, den Veränderung benötigt. Digitalisierung ist also sehr sicher nicht nur eine technische Herausforderung, sondern auch und ganz besonders eine menschliche. Beide zu nutzen, sich ihnen zu stellen, das ist die Herausforderung und Ansporn zugleich.