Lebensgefährlicher Umgang mit Emotionen
Im vergangenen Jahr las ich im Hamburger Abendblatt ein Interview mit Philip Oprong Spenner, das mich sehr bewegte. Der für mich wichtigste Satz war „Wie man mit Emotionen umgeht, kann über Leben und Tod entscheiden.“
P. O. Spenner hat seine Kindheit auf der Straße in Kenia verbracht, kam später als junger Erwachsener nach Deutschland, ist jetzt Lehrer an einer Hamburger „Problem“-Schule, ist Autor und Vortragsredner, und er hat seinen eigenen gemeinnützigen Verein für die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen in Kenia gegründet.
Als ich an einem Wochenende an meinem Esstisch das Interview mit Spenner las, dachte ich an die Führungskräfte, die mir immer wieder erzählen, dass Emotionen und Berufsleben sich ausschließen. Dass sie nicht bereit sind, negative Emotionen zuzulassen, weder im Büro noch im Privatleben. In dem Punkt stimmt prinzipiell Spenner zu, allerdings stand bei ihm sein Leben auf dem Spiel. Die Frage ist, wie wir mit negativen Emotionen angemessen umgehen können.
Im Interview mit mir erzählt Spenner unter anderem, was sich im vergangenen Jahr in Hamburg zutrug, als er in seiner Rolle als Lehrer auf dem Gelände seiner Schule plötzlich 15 Polizisten gegenüberstand und des Einbruchs verdächtigt wurde. Auch hier berichtet er aus seiner Perspektive, wie er mit seinem Emotionen umgehen konnte und inwiefern das für die Situation hilfreich war.
Was können wir daraus ableiten oder lernen? Wo sind wir verstrickt in unseren eigenen Gefühlen und provozieren unangenehme oder destruktive Kommunikation mit anderen? Wo lassen wir uns im Leben durch „negative Emotionen“ blockieren? Wie können wir sie besser umsetzen? All diese Fragen tauchen nicht nur immer wieder in meinen Coachings mit Team und Top-Führungskräften auch, sondern werden mich in absehbarer Zeit auch hier im Blog beschäftigen.
An dieser Stelle zunächst mein großes Danke an P. O. Spenner für einige Momente, die mich sehr bewegt haben. Sie können sich hier das Gespräch ansehen.