Selbstbild und Realität einer Führungskraft. 2 Welten?!

Wenn zwei Welten sich begegnen: 97 von 100 Chefs glauben, dass sie als Führungskraft gute Arbeit leisten. Doch fast jeder fünfte Mitarbeiter hat in den vergangenen zwölf Monaten wegen seines direkten Vorgesetzten daran gedacht zu kündigen. Sich der eigenen Werte, Stärke und Ziele bewusst zu sein, ist elementar für eine Führungskraft, doch Selbstbild und Realität klaffen immer noch weit auseinander.

Dass Coaching momentan wichtiger denn je wird, liegt an der Tatsache, dass Unternehmerinnen sich immer mehr Zeit nehmen, um Raum zu schaffen und zu reflektieren. Klingt auf den ersten Blick sehr gut, doch was versteckt sich hinter diesem Ansatz wirklich?

Höher, schneller, weiter!

Die Digitalisierung kennt keine Pause, das Unternehmen muss mithalten, noch mehr Leistung, noch agiler, noch mehr neue Mitarbeitende, noch mehr Projekte. Höher, schneller und weiter, das ist normal, das wird anerkannt, das sorgt für Stress, mit dem wir selbstverständlich irgendwie umgehen können, das haben wir die letzten Jahre doch auch irgendwie geschafft.  Dass man die aktuell stark benötigte Ruhe und Kraft nicht im Außen findet, liegt dabei auf der Hand. Doch auch das liest sich zwar gut, ist aber oft gar nicht leicht umzusetzen.

Denn um diese innere Stabilität zu finden, ist es erforderlich, sich Zeit zu nehmen. Und genau das hat der vielbeschäftigte Unternehmer, die Unternehmerin eben nicht. Das Wertvollste in unserem Leben sind die Ressourcen, die nicht käuflich zu erwerben sind: Zeit, Energie, Ruhe. Doch nur aus ihr entsteht echte Klarheit, echtes Selbstbewusstsein, echte Stabilität.  Sowohl als Coach für Unternehmerinnen, als auch als Unternehmer selbst, kenne ich diese Herausforderung natürlich nur zu gut. Und immer wieder suche ich nach Antworten, auf Fragen, die ich aus unterschiedlichen Sichtweisen kenne:

  • Was ist der kleinste Schritt, den ich jetzt für meine Klarheit gehen kann?
  • Wie setze ich ihn jetzt direkt um?
  • Wer kann mir dabei helfen?

Das sind selbstverständlich nicht die „großen“ Fragen, die die Welt bewegen, aber die kleinen Lösungen, die nachhaltig und auf lange Sicht dafür sorgen können, dass ich zurück zu mir finde. Zu meinen Werten, meinen Stärken. Vision und Bedürfnisse, Ziele und Herausforderungen, all das liegt nah beieinander. Das Große, das Unternehmen, kann nur stabil sein, wenn ich es als Unternehmer*in und Führungskraft bin. Und somit mein Team, meine Führungskräfte und meine Mitarbeitenden.
Es fängt im Kleinen an. Immer.

 

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